E Auto Prämie
E Auto Prämie – Am Dienstag berät der Koalitionsausschuss über das Konjunkturpaket einschließlich der umstrittenen Autokaufprämie. In der Finanzkrise belebten Prämien laut einer ifo-Studie jedoch nur kurzfristig den Umsatz. Die wichtigsten Statistiken gesammelt
Ein Familienbonus, Hilfen für Kommunen, die Abschaffung von Sohlen oder die Neuauflage einer Autokaufprämie gehören zu den Vorschlägen, die die deutsche Wirtschaft wieder ankurbeln könnten. Welche davon es in das geplante Konjunkturpaket der Bundesregierung schaffen, berät der Koalitionsausschuss am Dienstagnachmittag im Kanzleramt. Vor allem die Kaufprämie für das Auto dürfte für Zündstoff in der Sitzung sorgen. Denn ob und vor allem an wen Prämien gezahlt werden sollen, ist ein Streitpunkt zwischen Regierungsparteien. Medienberichten zufolge plant auch das Wirtschaftsministerium eine Prämie für Verbrenner, doch die SPD bestreitet dies. Der Gipfel soll die endgültige Entscheidung bringen.
E Auto Prämie
Seit der Finanzkrise 2009 setzt Deutschland beim Autokauf auf Prämie. Allerdings hielt sich der Erfolg des sogenannten „Scraping Bonus“ in Grenzen. “Niemals ein Strohfeuer”, lautet die Überschrift der aktuellen Einschätzung der Dresdner Niederlassung des ifo Instituts vom Montag. Die Übersichtsstudie wertete 15 Studien anhand von Daten zur Wirkung von Konjunkturmaßnahmen für Deutschland, die USA, Spanien und weitere Länder aus. Sein Fazit: Mittelfristig würden kaum mehr Autos verkauft. „Das hat sich sicherlich während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gezeigt, als die Abwrackprämie den Autoverkauf zumindest vorübergehend beflügelte“, sagt Studienleiter Felix Rosell. “Aber auf die Party folgte ein Kater.”
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Im Lichte der Verhandlungen über die Maßnahme wird die Prämie zur Erholung von der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2009 noch einmal aufgegriffen und die wichtigsten Statistiken der Konjunkturbelebung seit damals erhoben:
Der deutsche Staat stellte 5 Milliarden Euro für die Prämie zur Verfügung. Potentielle Autokäufer sollen 2500 Euro erhalten. Rund zwei Millionen Menschen nutzten den Umweltbonus und kauften neue Autos. Ursprünglich sollten nur 1,5 Milliarden Euro als Anreiz für den Autokauf vergeben werden, doch angesichts der Antragsflut erhöhte die Regierung diese noch einmal. Dies spiegelte sich auch in den Verkaufszahlen wider. Mit 3,8 Millionen verkauften Autos war 2009 das Rekordjahr der Branche. Zum Vergleich: Zwischen 2000 und 2008 lag der Preis bei durchschnittlich 3,3 Millionen Autos.
Besonders wichtig war die Flatrate-Prämie für Kleinwagen. Ein Blick auf die Neuzulassungen für 2009 zeigt ein Plus von 920.965 Kleinwagen. Das war ein Wachstum von 65,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In den USA wirken sich Abwrackprämien aufgrund der Nachfrage nach kleineren und sparsameren Fahrzeugen vorübergehend positiv auf die amerikanische CO₂-Bilanz aus, so eine ifo-Übersichtsstudie. Dieser Effekt könne jedoch für Deutschland und Europa nicht gezeigt werden, sagte er.
Unter den deutschen Autobauern war vor allem VW im Vorteil: Der Wolfsburger Autobauer steigerte die Zahl der Neuzulassungen in Deutschland um fast ein Drittel. Dagegen gingen die Autoverkäufe in der oberen Mittelklasse um etwa 16 Prozent und in der Oberschicht um etwa 18 Prozent zurück. Autohersteller, insbesondere im Premiumsegment, wie BMW und Daimler, waren hier im Nachteil.
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Neben VW profitierten vor allem ausländische Hersteller von ihren Kleinwagenmodellen. Fiat steigerte seinen Absatz 2009 um 86 Prozent, gefolgt von Hyundai um 77 Prozent. Generell erreichte der Marktanteil ausländischer Unternehmen im Krisenjahr 55 Prozent – also ein Plus von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Abwrackprämien zur Rettung der deutschen Autoindustrie gingen überwiegend an ausländische Hersteller. Eine ifo-Studie zeigt, dass Verbraucher, die ein Auto kaufen, auch kein Geld für andere Investitionen haben. Der Kauf eines Autos kann also Auswirkungen auf andere Branchen haben. „Wer gerne Autos kauft, hat derzeit weniger Geld für Möbel“, sagt Rosell. „So kann ein Plus für die Automobilindustrie schnell zu einem Minus für andere Branchen werden.“
Die Prämie ermutigte auch potenzielle Autokäufer, die sich eigentlich erst viel später ein neues Auto kauften, die Prämie aber 2009 noch in Anspruch nehmen wollten. Dieser Trittbrettfahrer- und Vorzieheffekt machte sich nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA bemerkbar und der Umsatz ging in den Folgejahren deutlich zurück. Nach dem Höhepunkt im Jahr 2009 gingen die Verkäufe in Deutschland im Folgejahr um 24 Prozent auf 2,9 Millionen Fahrzeuge zurück. „Unterm Strich zeigen die meisten Studien, dass Prämien dazu führen, dass mehr Autos verkauft werden“, sagt Rösel. Die neue Abwrackprämie für Benzin- und Dieselmotoren ist so gesehen ein Fehler. Anstatt das klimaschädliche Geschäftsmodell der Autoindustrie zu unterstützen, sollte der notwendige Umbau vorangetrieben werden. Nur so kann grüne Mobilität neu gestartet werden.
Der Grüne Verkehrsclub fordert im Vorfeld des morgigen Autogipfels im Kanzleramt, die Forderungen der Autoindustrie nach einer Kaufprämie für Verbrenner abzulehnen. Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher, kommentiert:
„Statt einer reinen Autoprämie brauchen wir eine Mobilitätsprämie für alle. Die Förderung des Verkaufs umweltschädlicher Verbrennungsmotoren stärkt das alte Geschäftsmodell der Autoindustrie und erschwert den Umstieg auf Elektromobilität. Wir wollen eine Startgebühr für grün.“ Mobilität, die auch für Bus- und Bahnabos, Fahrrad- und Lastenräder oder Sharing-Angebote genutzt werden kann.
Verkehrswende Nicht Ausbremsen Beim Autogipfel: Mobilitätsprämie Statt Autoprämie!
Der Begriff „Schrottprämie“ wird bewusst vermieden, aber der Kernpunkt ist derselbe: Neuwagenkäufe sollen durch Prämien aus Steuergeldern angereizt werden. Warum aber jetzt der Verkauf von Benzin- und Dieselmotoren forciert werden soll, ist völlig unverständlich.
Die Aussage von VDA-Chefin Hildegard Müller, dass auch moderne Verbrennungsmotoren „einen wesentlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten“, ist ein Witz. Dieses rückwärtsgewandte Denken schadet der Wettbewerbsfähigkeit der Autohersteller. Jetzt muss es darum gehen, die Automobilindustrie vom reinen Automobilhersteller zum modernen Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen zu transformieren.“
Green Traffic Club ist eine gemeinnützige Umweltorganisation, die sich für umweltfreundliche, sichere und gesunde Mobilität einsetzt. Im Mittelpunkt steht der Mensch mit seinen Bedürfnissen und Wünschen für ein mobiles Leben. Seit 1986 kämpft er für ein faires und nachhaltiges Miteinander aller Menschen im Straßenverkehr – ob zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem Bus, der Bahn oder dem Auto. Dazu arbeitet sie vor Ort mit zwölf Landesverbänden und rund 140 Kreisverbänden und Ortsgruppen in einem bundes- und europaweiten Netzwerk zusammen. Rund 55.000 Mitglieder, Spender und Aktivisten unterstützen die Arbeit für nachhaltige Mobilität.
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